Stoffwechselstörungen – Volkskrankheiten unserer Gesellschaft

Der menschliche Stoffwechsel (oder auch Metabolismus) regelt die Aufnahme und Verwertung von Substanzen, die der Organismus täglich aufnimmt. Es handelt sich bei diesen Stoffen um Kohlenhydrate, Fette, Proteine, Minerale, Vitamine und Spurenelemente, die für Wachstum, Energiegewinnung und Umwandlung in andere Stoffe notwendig sind. Aufgenommen werden sie vor allem durch Nahrungsmittel. Ein funktionierender Stoffwechsel ist für die Gesundheit essenziell. Es sollte immer auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung geachtet werden. Zudem ist ausreichend Bewegung für die Anregung des Stoffwechsels notwendig.

Kann der Organismus diese Bestandteile aus der Nahrung nicht oder nicht ausreichend verwerten und umbauen, liegt eine Stoffwechselstörung vor. Die häufigsten Arten der Stoffwechselstörung sind Diabetes mellitus, Übergewicht, Störungen der Schilddrüsenfunktion, Gicht und Hyperlipidämien oder Hyperlipoproteinämie.

Störungen des Stoffwechsels sind häufig genetisch bedingt und können sich bereits im Mutterleib manifestieren. Weitere Ursachen sind eine ungesunde Lebensweise durch falsche Ernährung und Unterfunktionen der Organe, z.B. der Nieren.

Zu den am häufigsten in unserer Gesellschaft vorkommenden Stoffwechselstörungen gehört die Fettleibigkeit, auch als Adipositas bekannt. Hohes Übergewicht tritt in Deutschland bei über 50 Prozent der Bevölkerung auf, 20 Prozent davon sind adipös. Die Entwicklung zeigt, dass diese Erkrankung zunehmend auch schon bei Kindern vorkommt. Mögliche Folgen der Fettleibigkeit sind unter anderem Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um diesen gesundheitlichen Schäden vorzubeugen, muss eine individuelle Therapie erfolgen. Die Behandlung setzt sich aus einer Ernährungstherapie in Form einer gezielten Diät sowie bewegungs- und verhaltenstherapeutischen Maßnahmen zusammen.

Eine weitere Volkskrankheit ist Diabetes mellitus, die sogenannte Zuckerkrankheit. Bei dieser Krankheit sind bestimmte Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört, die dafür zuständig sind, Insulin auszuschütten. Durch die Nahrungsaufnahme gelangt Zucker in den Blutkreislauf. Insulin ist dafür verantwortlich, dass der Zucker aus dem Blut von den Körperzellen aufgenommen werden kann. Funktioniert die Insulinausschüttung nicht, steigt der Blutzuckerspiegel. Bei Einhaltung einer speziellen Diät und regelmäßiger Kontrolle des Blutzuckerspiegels kann der Erkrankte gut mit dieser Krankheit zurechtkommen.

Stoffwechselstörungen wirken sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System und die Blutgefäße aus. Daher können Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck und vorzeitige Gefäßverkalkung entstehen. Die Störungen können sich auch gegenseitig ungünstig beeinflussen, sodass ein sogenanntes metabolisches Syndrom auftreten kann. Gemeint ist damit das gleichzeitige Auftreten der Stoffwechselerkrankungen Adipositas (Fettleibigkeit), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Hypertonie (Bluthochdruck) und Hyperlipidämie (Blutfetterhöhung).